Der neue Tag, Sulzbach Rosenberger Zeitung, Amberger Zeitung am Dienstag, den 31. Juli
Oberpfälzer Künstler klont Picassos Werk
Michael
Werner zierte Tunnel in Tübingen mit hunderten von Stierköpfen
Von
Anastasia Poscharsky-Ziegler
Tübingen/Maxhütte. Vor zwei Jahren machte Michael Werner
in Regensburg von sich reden: Zur Millenniumsfeier bedruckte er per Autoreifen
ein tausend Meter langes Papierfolienband. Jetzt hat der in Maxhütte-Haidhof
lebende Extremkünstler in Tübingen große Aufmerksamkeit erregt. Er tapezierte
und bemalte den 220 Meter langen Schlossbergtunnel innerhalb von 30 Stunden mit
hunderten von nachgeahmten Picasso-Stierköpfen.
Werner verbrauchte 37 Liter Kleister, 22 Pinsel und dutzende von
Farbflaschen. Arg in Zeitnot geraten feuerten ihn die Zuschauer bei seiner
Schufterei über zwei Tage und eine Nacht an: "Du schaffst es! Gib nicht
auf!" Die Aktion "Picassos Stier geklont" war Bestandteil der
Kunstaktion "Tunnel-Art", die zum zweiten Mal mit insgesamt dreißig Künstlern
aus Deutschland, Italien und Frankreich stattfand. Mittlerweile wurde das auf
Kachel aufgeklebte Stierköpfebild durch die Stadt Tübingen vernichtet. Warum?
Weil eben alles vergänglich ist im Leben.
Michael Werner, geboren 1961 in München, widmet sich seit 1994
der Entwicklung seiner Stilrichtung nach seinem "Manifest des
Superlativismus", das sogar Aufnahme in die Bibliothek des Essener Folkwang
Museums fand. Die aufsehenerregende Aktion in Tübingen ist nur ein neuer Höhepunkt
seiner künstlerischen Laufbahn, die aktuelle Themen aus der Gesellschaft
aufgreift.
Werner bleibt seinem neuen "Kunstweltrekord" nach dem
Leistungssportmotto "höher, schneller, weiter" treu und vollbrachte
mit seinem 22000 Quadratzentimeter großen Stierköpfebild auch körperlich eine
extreme Leistung, die von den zahlreichen Passanten und Zuschauern bewundert, ja
mitunter auch bedauert wurde. Der per Schablone mit wasserlöslicher Acrylfarbe
hundertfach "geklonte" Stier Picassos soll an die gerade im Tiersektor
aktive Genforschung und an die BSE-Krise erinnern und eine Parallele zum ersten
geklonten Schaf Dolly bilden.
Mittelbayerische Zeitung, Dienstag, den 16. Juli 2002,
Titelseite:
Nicht kreativ, dafür aber besser als Pablo Picasso
Michael Werner hat es nicht so mit der Leistungsgesellschaft. Der Lehrer aus Maxhütte-Haidhof hat den Superlativismus begründet, eine Kunstrichtung, die den Menschen auf ihrer Jagd nach immer neuen Rekorden und Extremleistungen einen Spiegel vorhalten soll. Die MZ hat Michael Werner zum Interview gebeten
Städtedreieck:
Michael Werner: Nicht kreativ, aber besser als Pablo Picasso
Der Extremkünstler verwandelt Tübinger Tunnel in ein Kunstwerk
Von Michael Hitzek
Maxhütte-Haidhof: Im so genannten normalen Leben unterrichtet 'Michael Werner an der Schule für individuelle Lernförderung. In seiner Freizeit widmet sich der 40-Jährige dem Superlativismus. So heißt die Kunstrichtung, die Werner selbst begründet hat. Dabei geht es ihm nicht um einen kreativen Prozess. Im Gegenteil. Er will anerkannte Künstler nur übertreffen. Auf Werners Homepage im Internet ist zu lesen: "Wir leben in einer Epoche, in der Rekorde im Pfahlsitzen und Dominosteinbauen breite Beachtung finden. Der heutige Künstler hat die Verpflichtung, das starke gesellschaftliche Verlangen nach Größtem und Längstem zu reflektieren."
"Größer bedeutet heute besser"
In Tübingen hat er es jüngst geschafft, Pablo Picasso zu übertreffen. Der Extremkünstler bedruckte in 30 Stunden nonstop ein mehr als zweihundert Meter langes Bild mit hunderten von Stierköpfen. Picasso schuf im Jahre 1943 aus einem Fahrradsattel und einer Lenkstange seinen weltberühmten Stierkopf. Picasso - für Werner mehr als einguter Sparringspartner: "Sein gigantischer, übermenschlicher Ruhm provoziert noch größere Kunstwerke. Und größer bedeutet heutzutage auch besser." In Tübingen ging der Lehrer an die Grenzen körperlicher Belastbarkeit - ähnlich wie die viel bewunderten Extremsportler. Im Schlossbergtunnel, ein von Fußgängern und Radfahrern viel genutzter Zugang zur Altstadt, musste er zunächst 220l Meter Spezialfolie eigenhändig an die Tunnelwand kleistern. Fünf Stunden arbeitete er, bis die Folie ausgerollt und mit Kleister durchtränkt war, drei Stunden benötigte er für die Befestigung an der Tunnelwand, weitere 22 Stunden pinselte er vom Publikum angefeuert Stierköpfe auf die Folie. Völlig erschöpft erreichte er nach zwei Tagen und einer Nacht schließlich das Ende des Tunnels.
Das Kunstwerk wird vernichtet
Im Internet heißt es: "Die Betrachter werden von den Köpfen förmlich angestiert, als wollen die Stierköpfe - Sinnbild für die Kraft der Natur - die Menschen zu einem verantwortlichen Umgang mit Natur und Welt mahnen."
Der Anblick des komplett bedruckten Tunnels wird den Besuchern der TÀrt, dem experimentellen Kunstfestival Tübingens, nur bis zum 23. Juli möglich sein. Anschließend wird das Bild als Ganzes vernichtet. Nur in der Erinnerung und auf Bildträgern kann der Gesamteindruck gespeichert werden. Der Tunnel verwandelt sich wieder in eine Unterführung.
Michael Werner im Tunnel
Mittelbayerische Zeitung, Dienstag, den 16. Juli 2002,
Alles ist möglich
NACHGEFRAGT
Herr Werner, wann können wir ihre Extremkunst im Städtedreieck erleben?
Zunächst muss ich abklären, ob ich ohne Sauerstoffgerät die Eiger Nordwand im Stile Christos mit Stoffen und Schnüren verpacken kann. Danach ist alles möglich. Allerdings vermeide ich ausgetretene Pfade. Ausstellungen in Galerien finde ich langweilig. Kunst gehört auf die Straße.
Steckt da ein tieferer Sinn dahinter?
Ja. Als zeitgenössischer Künstler möchte ich unsere Leistungsgesellschaft widerspiegeln. Deshalb heißt mein Motto auch "höher - schneller - weiter". Meine Kunst setzt sich kritisch mit den Auswüchsen extremen Denkens und Tuns auseinander. Wir laufen Gefahr, dass Menschen, die nicht so viel leisten können, auf der Strecke bleiben. Nur wer sich an Bungee-Seilen von Brücken stürzt oder reißende Sturzbäche im Kajak durchquert, ist "in". Wer alten Menschen hilfreich zur Seite steht, bekommt keine Anerkennung.
Spielt bei dieser Argumentation Ihr Beruf als Sonderschullehrer eine Rolle?
Ich erlebe täglich, wie viele positive Eigenschaften unsere Schüler haben. Es ist falsch, sie über ihre Schwächen zu definieren. Interview: hi
Schwandorfer wochenblatt, Mittwoch 10. Juli 2002
auf der Titelseite: MICHAEL WERNER
Michael Werner aus Maxhütte - Haidhof stellte mit 30-stündiger Arbeit einen Kunstweltrekord auf. Alles darüber auf Seite 8.
Seite 8: Der mit den Stierköpfen tanzt
Stierköpfe haben es einem Maxhütter angetan - sofern sie von Picasso sind
Von Melanie Kroiss
Der Mann sei süchtig nach Rekorden, sagen die einen, der Mann will einfach nur Materialschlachten veranstalten sagen die anderen. Die Wahrheit über den Extremkünstler Michael Werner liegt wohl irgendwo dazwischen. Seinen neuesten Clou hat der gebürtige Münchner in Tübingen gelandet: Nach 30 Stunden Schwerstarbeit hatte der 40-Jährige einen 220 Meter langen Tunnel in der Innenstadt von Tübingen durchgehend mit hunderten Picasso-Stierköpfen bemalt. Titel seiner Arbeit: "Picassos Stierköpfe geklont".
Im Rahmen der TÀRT einem experimentellen Kunstfestival in Tübingen, ließ sich Michael Werner zu seiner "Wahnsinnstat" hinreißen. Der Künstler musste dabei an die körperlichen Belastungsgrenze gehen. Unter den Augen hunderter begeisterter Zuschauer, rollte er die 220 Meter lange Folie aus, durchtränkte sie mit Kleister und befestigte sie an der Schlossbergtunnelwand. Danach brauchte er sage und schreibe 22 Pinsel und duzende Farbflaschen, um seine Stierköpfe auf die Folie zu malen. Nach zwei Tagen und einer Nacht konnte es sein Werk vollenden.
Die 30 Stunden Zeitlimit, die er sich setzte, schienen zur Halbzeit unerreichbar, schließlich unterstützten die Organisatoren der TÀRT Michael Werner mit Essen und Trinken, das sie ihm direkt zu seinem Arbeitsplatz am jeweiligen Tunnelteil brachten, damit er selbst während er aß, weitermalen konnte. Die jubelnden und aufmunternden Zuschauer taten den Rest.
Zu sehen sind die "Klone" in Tübingen noch bis zum 23. Juli, bis zum Ende des Kunstfestivals.
Südwestdeutsche Landeszeitung, Reutlinger Generalanzeiger, Metzinger - Uracher General - Anzeiger, Dienstag, den 9. Juli 2002, S. 18
Licht am anderen Ende
Tunnel frei für Künstler: Malerei, Installation, und Performance
Tübingen. (dha) Buntes, Provokantes wie Konfrontatives stellten 34 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Italien und Frankreich am vergangenen Wochenende im Tübinger Schlossbergtunnel Passanten vor. Zwei Tage und eine Nacht währte das bereits aus dem Vorjahr bekannte Ereignis. Mit Lichtinstallationen, Klangperformances, Malerei und einem angestrebten Weltrekord brachten Künstler zum Anfassen Leben in das Verbindungsstück zwischen Haagtor und Hauptbahnhof.
Michael Werner mag`s extrem: Trotz schmerzender Hände wollte er mit seiner Arbeit bei der Tübinger Tunnel - Art Picassos Stierkopf so oft wie möglich an die Wand bringen.
Verdutzt bleiben einige Passanten stehen. Aufmerksam verfolgen sie einige Minuten das Treiben von ihren Augen, bevor sie den Mann ansprechen, der am Boden kniend die Tunnelwand der gesamten Länge nach tapeziert. Anschließend malt er mit einer Schablone Picassos berühmten Stierkopf auf. So sehr die Hände auch schmerzen, eines weiß der Extremkünstler Michael Werner: "Aufgegeben wird nicht. ..."
Dass seine Arbeit nicht immer auf Gegenliebe stößt, ist dem Bayer nicht neu. "Meinungsextreme sind erwünscht. Meine Kunst ist die Antwort auf die Extreme der Leistungsgesellschaft. In Zeiten, in denen Downhill, Fallschirmspringen und andere Extremsportarten boomen, halte ich der Gesellschaft einen Spiegel vor, indem ich den Stierkopf eines der TopTen-Maler des 20. Jahrhunderts hier aufmale." Noch rund zwei Wochen wird das Kunstwerk im Tunnel zu bewundern sein. Und vielleicht so hofft der Regensburger, sehen die Passanten ja das Licht am anderen Ende. ...
Rundschau, Wochenzeitung Stadt und Landkreis Schwandorf, vom 11. Juli 2002, S. 11 "Kultur - Report"
Picasso "getunnelt": Der Maxhütter Extremkünstler Michael Werner stellte bei der TÀRT in Tübingen eine neue Bestmarke im Kunstsektor auf. Werner bemalte den 220 Meter langen Schlossbergtunnel komplett mit hunderten Picasso-Stierköpfe. Nach 30 Stunden zermürbender Arbeit erreichte Werner völlig erschöpft das Ende des Tunnels. Die unzähligen Stierköpfe überdauern als einziges Kunstwerk die TÀRT und können noch bis zum 23. 7. begutachtet werden.
Schwäbisches Tagblatt, 5. Juli 2002
Ein Wochenende mit vielen Tunnelblicken
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Kunst im Tunnel
Frühere Projekte:
Der
neue Tag, 19. Juli 2000 |
Auf
der Titelseite: Kunstweltrekord
zum Fest der Bayern Kunst darf sich nicht im Museum verstecken,
sondern gehört auf die Straße. Diesen Grundsatz wollen Michael WERNER
und Josef BOCK am Wochenende beim Fest der Bayern in Regensburg
umsetzen. Für ihren Kunstweltrekord wollen sie eine 1000 Meter lange
Bahn mit einem Autoreifen bedrucken. Aber ins Guinnes-Buch der Rekorde
wollen sie nicht. Im
Kulturteil: Gegen
rekordsüchtige Leistungsgesellschaft Weiden/Regensburg. (apz)
"Kunst darf sich nicht in Museum verstecken, sondern gehört auf
die Straße!" meint der Oberpfälzer Extremkünstler Michael Werner
nicht nur, sondern setzt dies mit Hilfe von Josef Bock auch tatkräftig
um: am kommenden Samstag, den 22. Juli ab 17 Uhr wird der Oberpfälzer
Extremkünstler zur Millenniumsfeier des Freistaates, dem "Fest der
Bayern", die Maximilianstraße der Bezirkshauptstadt sperren
lassen, und mit dem blau eingefärbten Autoreifen eines BMW´s eine
tausend Meter lange Folie zu bedrucken. Die Strecke steht für die
tausend zukünftigen Jahre des neuen Millenniums, und ist alle zehn
Zentimeter genau durchnummeriert. |
Mittelbayerische
Zeitung, 03. 08. 00 |
Auf
der Titelseite: Extremkünstler
Michael WERNER stellt "Kunstweltrekord" auf. Im
Lokalteil: Michael
WERNER: Er ist besser als Andy Warhol Extremkünstler
stellt neuen "Kunstweltrekord" auf (Michael Hitzek) MAXHÜTTE-HAIDHOF: Ein waschechter
Weltrekordler kommt aus Maxhütte-Haidhof. Im MZ-Briefkasten landete jüngst
folgende Meldung: "Beim Fest der Bayern in Regensburg
stellte der Maxhütter Extremkünstler Michael WERNER einen
Kunstweltrekord auf." Kunstweltrekord? Michael WERNER, heißt
es weiter bedruckte eine 1000 Meter land Spezialfolie mit einem "in
bayerischem Blau getränkten Autoreifen". Die Stadt Regensburg
hatte eigens für den Rekordversuch Regensburgs "Prachtstraße",
die Maximilianstraße gesperrt. WERNER selbst, so stehts im
Internet (www.extremkunst.de) nachzulesen, hat die Kunstform des
"Superlativismus" gegründet. "(Ich) will nicht kreativ
sein, sondern nur besser als andere Künstler", lautet das Credo
des gebürtigen Münchners. Gemessen hat sich WERNER schon mit
mehreren Größen zeitgenössischer Kunst. Und alle hat er sie übertroffen.
Jeff Koons zum Beispiel, der 1992 drei Basketbälle in einem Wassertank
zum Kunstwerk erklärte. WERNER baute das Objekt nach - mit vier Bällen.
Auch Andy Warhol musste sich geschlagen geben. Warhol hatte 200
Suppendosen auf eine Leinwand gedruckt, WERNER fertigte schlichtweg ein
Bild mit 240 Dosen. 1977 verpackte Christo, der Reichstags-Verpacker, 48
Exemplare der Wochenzeitschrift "Die Zeit". Sonderschullehrer
WERNER verschnürte für sein Werk "Mehr Zeit als Christo
verpackt" 84 Exemplare der Zeitschrift. Der Mann aus Maxhütte-Haidhof
macht sich nicht lustig über die Künstler. Im Gegenteil: Hinter seinen
Aktionen steht eine durchaus sozialkritische Motivation: In einer Zeit,
in der Höchstleistungen im Pfahlsitzen oder Dauerduschen breite
Beachtung finden, das ist es Aufgabe eines jeden Künstlers, das höher,
schneller, weiter-Bedürfnis der Menschen zu reflektieren. Sagt WERNER.
Der Superlativismus stand auch hinter der Autoreifenaktion. Denn WERNER wollte
die bisherige Bestmarke des Amerikanischen Künstlers Robert
Rauschenberg aus dem Jahre 1951 übertreffen. Und er hat es geschafft,
mit einer wahren Materialschlacht: Zur Befestigung der tausend Meter
langen Spezialfolie benötigte WERNER 2000 Meter Klebeband. Die
Vorbereitungen dauerten über fünf Stunden. Ausrollen und Verkleben der
Folie nahmen drei Stunden in Anspruch. Gegen 16 Uhr löste sich die
Verklebung in der Nähe der Königsberger Straße auf einer Strecke von
etwa 30 Metern. Die Folie wurde vom Wind um etwa einen Meter zur Seite
gedrückt. Ein starker Windstoß hätte in dieser laut Mitteilung
"gefährlichen Situation" die komplette Verklebung
"aushebeln" können. Passanten und Kinder verhinderten
Schlimmeres, indem sie sich auf die Folie stellten. Die Schwachstelle
wurde anschließend erneut verklebt, der Rekordversuch gelang. Gefreut
hat das auch den Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter
Kinder Lappersdorf (VKKK); Die Spezialfolie wurde zerschnitten, die
Einzelteile des Kunstwerks für eine Mark pro Stück verkauft. 1 150
Mark kamen so für den VKKK zusammen. |
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Schwandorfer Wochenblatt, 26. 07. 2000 |
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Maxhütter
Künstler liebt extreme Aktionen
1000
Meter langes Kunstwerk beim Fest der Bayern: Gegen Rekordhascherei Einen Kunstweltrekord stellte der Extremkünstler
Michael WERNER aus Maxhütte-Haidhof am Wochenende beim Fest der Bayern
auf: 1000 Meter Spezialfolie klebten er und sein Partner Josef Bock auf
die Maximilianstraße und bemalten sie mit einem in blaue Farbe getränkten
Autoreifen. |
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Im
Anschluss an die Aktion wurde die Folie zerschnitten und die Zuschauer
konnten für eine Mark ein zehn Zentimeter großes Folienstück kaufen.
Das Zerschneiden sei ein Zeichen für die Vergänglichkeit, so WERNER.
Bisher konnten 1120 DM bei der Verkaufsaktion eingenom-men werden. Den
gesamten Verkaufserlös erhält der Verein für körperbehinderte und
krebskranke Kinder in Lappersdorf. |
Der
neue Tag, 04. Juni 1998 (Kultur) |
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Reichtagsverhüller
Christo verpackt Wernberger
Künstler Michael WERNER gewinnt ersten virtuellen Internet-Kunstpreis Wernberg. Der Wernberger Künstler
Michael WERNER belegte beim ersten virtuellen Kunstpreis, der weltweit
im Internet ausgetragen wurde, den ersten Platz. Über 175 000 Personen
besuchten rund um die Welt von Januar bis April 1998 per Internet den
ersten virtuellen Kunstwettbewerb. Dieser wurde vom
"Forschungsinstitut bildender Künste" (Nürnberg) in
Zusammenarbeit mit der Kölner Cyber Gallery Online Micro Systems (OMS)
ausgerichtet.
WERNER gründete eine neue zeitgenössische
Kunstrichtung: den "Superlativismus". In einer Zeit, in der Höchstleistungen
im Eieressen und Dauerduschen in der Öffentlichkeit breite Beachtung
finden, hat nach WERNERs Meinung auch der Künstler die Verpflichtung,
das gesellschaftliche Verlangen nach Größtem und Längstem zu
befriedigen. Deshalb versucht er berühmte Künstler zu übertreffen.
Wenn Andy Warhol beispielsweise 200 Suppendosen auf eine Leinwand
druckt, dann fertigt WERNER ein Bild mit 240 Suppendosen an. Auch
Christo wurde von WERNER bereits übertroffen. 1977 verpackte Christo 48
Exemplare der Wochenzeitschrift "Die Zeit", WERNER verschnürte
für sein Werk "Mehr Zeit als Christo verpackt" 84 Exemplare
der Wochenzeitschrift. Die Preisverleihung findet am 6. Juni 1998 in Nürnberg statt. Ab 17 Uhr können in der Galerie des "Forschungsinstituts bildender Künste" (Winterstr. 1, 90431 Nürnberg) Werke von WERNER besichtigt werden. Das Werk "Ehepaar Christo - verpackt" wurde zwischenzeitlich von einer Computerfirma erworben. Es kann in einer zeitlich unbegrenzten Ausstellung in der "European Cyber Gallery of Modern Art" im Internet begutachtet werden Abteilung Cybermuseum. |
Die
Woche - Hamburg, 25. Mai 1995 |
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Letzte
Seite (Menschen):
Die Aktion soll 6,3 Millionen Besucher
anlocken. Übersetzt ins Sportliche heißt das (nach WERNER): "Höher,
schneller, weiter". Der Komparativ ist bereits Superlativ geworden:
"Das größte Ereignis seit dem Mauerfall", nennt Berlins
Kultursenator Roloff-Momin die Reichstagsverpackung. Hier knüpft Werner
mit seinem "Projekt für Berlin" an: Er plant eine Reistagsumhüllung
aus Beton! Denn: "Die außergewöhnliche Bedeutung" des
Gemäuers "verlang nach einer stabilen Verpackung". Ein "Freundeskreis Einbetonierter
Reichstag" ist gegründet, Entwürfe liegen vor, Fördermittel sind
erwünscht. Beton verschaffe dem Gebäude ein "zeitgemäßes
Design", was aber nebensächlich sei. WERNER "will nicht
kreativ sein, sondern nur besser als andere Künstler". Dass er Großkünstler übertreffen kann, hat
er mehrfach bewiesen. Jeff Koons zum Beispiel, der 1992 drei Basketbälle
in einem Wassertank zum Kunstwerk erklärte. WERNER baute das Euvre nach
- mit vier Bällen. Schon einmal schwang sich der Verfasser des
Manifests "Kunst im Zeitalter der Leistungsgesellschaft" auf
das Trittbrett von Christo & Jeanne-Claude: 1991, als die
beiden Leistungskünstler in Japan 1340 blaue und in Kalifornien 1760
gelbe "Umbrellas" aufstellen ließen, entfaltete er im
Bayerischen, wo der geographische Mittelpunkt Europas ausgemacht wird,
einen (in Zahlen: 1) Sonnenschirm, "um uns gedanklich und praktisch
in das Christo-Projekt einzubinden". Dies geschah vom Vorbild
unbemerkt. Das wird beim Reichstag anders sein. Dann sollten Sie sich
schamhaft verhüllen, Christo! |
Mehr
Informationen zu Michael WERNER:
www.extremkunst.eu 1000 Bananen für Berlin - Kunstweltrekord
www.kunstweltrekord.de Haialarm in der Oberpfalz
www.freeweiwei.de Ai Weiwei ist überall - Kunstaktion zum Mitmachen
www.ruhrrekord.de Extremkunst bei der Ruhr2010
www.haring-getoppt.de/maximaus.htm Die bemalte Skaterbahn
www.aktion-friedenselche.de mit 60 Elchen beim FEST IVAL MITTE EUROPA
www.haring-getoppt.de Michael Werner toppt Keith Haring
www.kunstweltrekord.de/autoreifendruck 1000 Meter Autoreifendruck - Weltrekord
www.picasso-geklont.de Michael Werner in einem Tunnel voller Stiere
www.warhol-besiegt.de Michael Werner und 1001 Colaflaschen
www.more-umbrellas.de 10000 Schirme für Europa
www.more-umbrellas.de/2005_das_nistkastenprojekt.htm Michael Werner mit 500 Nistkästen in Belgien
wernermichael.de - Werkschau